- Betreutes Kundenvolumen erneut deutlich gesteigert
- Wachstumstreiber Kreditgeschäft
- Starker Partner für den Mittelstand
- Erstmals über 200 Mio. Euro betreutes Depotvolumen
- Hohe Neukundengewinnung durch Empfehlungsgeschäft
- Kunden nutzen Mix aus digitalen und persönlichen Angeboten
- Corona-Notfallteam reagiert schnell und umsichtig
Volksbank Halle weiter auf Wachstumskurs
Die Volksbank Halle/Westf. eG blickt auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr zurück. Trotz aller Herausforderungen wie Regulatorik, Negativzinspolitik oder die Folgen der andauernden Corona-Pandemie konnte die heimische Genossenschaftsbank ein gutes Wachstum in allen Bereichen erzielen. Die Bilanzsumme stieg um 10,0 Prozent auf knapp 684 Mio. Euro.
„In einer Zeit wie dieser, geprägt durch private Einschränkungen und wirtschaftlichen Herausforderungen haben wir mit Zuversicht, Solidarität und Engagement unser Geschäftsjahr 2021 gemeistert,“ berichtet Vorstandsvorsitzender Harald Herkströter. Vorstandskollege Dennis Blomeyer ergänzt: „Wir bieten als starker Partner für unsere Kundinnen und Kunden vor allem das, was aktuell besonders wichtig ist: Verlässlichkeit und Sicherheit.“ Beide Vorstände bedanken sich bei Kunden und Mitgliedern für das große Vertrauen. „Unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sagen wir Danke für den großartigen Einsatz und Zusammenhalt. Gemeinsam haben wir viel erreicht“, betont Harald Herkströter.
Das belegt wiederholt die deutliche Steigerung des betreuten Kundenvolumens: Die Summe der bilanziellen und außerbilanziellen Einlagen und Kredite stieg auf knapp 1,5 Milliarden Euro. Die Bilanzsumme stieg um 10,0 Prozent auf 683,8 Mio. Euro. Wachstumstreiber war eine unverändert hohe Nachfrage nach Finanzierungen im Privat- und Firmenkundengeschäft.
Kundenkredite steigen dynamisch
Im Kreditgeschäft verbuchte die Volksbank Halle einen Zuwachs von 13,9 Prozent. Damit stieg das Kreditgeschäft auf knapp 500 Mio. Euro. Insgesamt konnten 1.347 neue Kredite in Höhe von 163,5 Mio. Euro an Privatkunden und die heimische Wirtschaft vergeben werden. Prägend war wie im Vorjahr das Baufinanzierungsgeschäft. Dieses kletterte auf 112,6 Mio. Euro (+ 8,4 Mio. Euro). „Wir konnten knapp 300
Familien den Traum vom Eigenheim erfüllen. Dazu kommen 250 Renovierungsprojekte, die wir finanzieren durften“, berichtet Vorstand Dennis Blomeyer. Neben dem bilanziellen Kreditgeschäft konnten weitere 81,7 Mio. Euro Darlehen an genossenschaftliche Verbundpartner vermittelt werden. „Das Kerngeschäft ist und bleibt die Baufinanzierungsberatung vor Ort. Aber auch auf digitalen Baufinanzierungsplattformen waren wir im letzten Jahr erfolgreich und konnten neue Vermittler von den Baufinanzierungsprodukten unserer Verbundpartner überzeugen,“ so Blomeyer.
Firmenkundengeschäft
Trotz Pandemie war die Investitionstätigkeit der Unternehmen in der Region weiter auf einem guten Niveau. So wurden im vergangenen Geschäftsjahr ca. 43 Mio. Euro neue Firmenkundenkredite vergeben. „Außerdem haben wir unsere Unternehmerdialoge weiterentwickelt und uns im Bereich Zahlungsverkehrsberatung im Firmenkundengeschäft spezialisiert,“ berichtet Dennis Blomeyer. Die Anzahl der geführten Gespräche verdeutlicht den engen und intensiven Austausch in der Corona-Pandemie mit den Firmenkunden der Volksbank. „Wir haben 254 Unternehmerdialoge und knapp 2.800 Beratungsgespräche im Firmenkundenbereich geführt,“ so Blomeyer. „Wir sehen uns als Kreditgeber in besonderer Verantwortung für die Unternehmen in unserer Region und unterstützen beispielsweise bei der Beantragung öffentlicher Förderkredite.“ So liegt das Fördermittelvolumen für Gewerbe, Landwirtschaft und Wohnungsbau zwar mit 37,1 Mio. Euro unter dem Vorjahr (43,8 Mio. Euro), aber immer noch auf hohem Niveau.
Einlagen wachsen trotz Niedrigzins
Eine erneut hohe Sparquote sorgte trotz Niedrigzins und Verwahrentgelten für ein überdurchschnittliches Wachstum der Kundeneinlagen. Diese stiegen um 8,1 Prozent auf 453,2 Mio. Euro. „Dabei setzten unsere Mitglieder und Kunden weiterhin auf kurzfristige Anlagen,“ sagt Dennis Blomeyer. „Wie angekündigt, haben wir intensive Beratungsgespräche zur Vermeidung von Negativzinsen geführt. Viele Sparer investieren zunehmend in das Wertpapiergeschäft.“
Steigende Börsenkurse beflügeln das Wertpapiergeschäft
Der Trend zur Geldanlage in Wertpapieren und steigende Börsenkurse beflügelten das Wertpapiergeschäft der Volksbank Halle. Erstmalig konnte das betreute Kundendepotvolumen die Schallmauer von 200 Mio. Euro durchbrechen. Das ist ein Zuwachs von 27,1 Prozent. „Unsere Wertpapierspezialisten analysieren fortlaufend den Aktienmarkt. Wir haben unsere Kunden erfolgreich begleitet und setzen auf breit gestreute Aktienanlagen“, so Vorstandsvorsitzender Harald Herkströter. Auch die Bedeutung von nachhaltigen Geldanlagen nimmt stetig zu.
Immobilien
Die Tochtergesellschaft IVB Immobilien GmbH bleibt auch im Geschäftsjahr 2021 ein starker Partner in der Immobilienvermittlung für die Volksbank und feierte ihr 40-jähriges Bestehen. Mit einem Verkaufsvolumen von ca. 22 Mio. Euro war das Jubiläumsjahr das bisher erfolgreichste in der Unternehmensgeschichte der IVB. Schwerpunkt war die Nachfrage nach Mehrfamilienhäusern und Gewerbeimmobilien als Kapitalanlage. Als durchaus herausfordernd beschreibt Geschäftsführer Harald Herkströter den Immobilienmarkt: „Kaum Angebote, immer höhere Kaufpreise und die anhaltende Niedrigzinspolitik erschweren das Maklergeschäft seit Jahren.“ Dabei ist die Nachfrage ungebrochen. Dass die IVB trotzdem wiederholt sehr gut abschließen kann liegt für Herkströter auf der Hand: „Der Erfolg ist auf das über Jahre hinweg sorgsam aufgebaute Vertrauen der Kunden, das Know-how und eine erstklassige Marktposition zurückzuführen.“
Kunden, Mitglieder und Mitarbeitende
25.836 Kunden hatten zum Stichtag 31. Dezember ein Konto bei der Volksbank Halle. 14.437 sind gleichzeitig Mitglied. Das Geschäftsguthaben wuchs auf 15,4 Mio. Euro an. Die Zahl der Beschäftigten betrug zum Ende des Geschäftsjahres 104, davon 2 Vorstände, 67 Vollzeitkräfte, 26 Teilzeitkräfte und 9 Auszubildende. „Wir haben hoch motivierte Mitarbeitende, die sich über ihre Aufgaben hinaus in verschiedene Teams organisiert haben. So arbeiten abteilungsübergreifend Kolleginnen und Kollegen für verschiedene Bereiche wie Mitarbeiterbegeisterung oder Nachhaltigkeit“, erläutert Herkströter.
Persönliche Beratung und digitale Angebote
Bei der Volksbank Halle entscheidet der Kunde, über welche Kanäle er seine Bankgeschäfte erledigt. Filiale, KundenDialogCenter, Onlinebanking und Banking-App stehen zur Verfügung und werden immer mehr miteinander verbunden. Diese Omnikanal-Strategie verfolgt die Volksbank Halle seit mehreren Jahren und hat sich gerade in Zeiten der Pandemie als äußerst erfolgreich erwiesen. „Unsere Kundinnen und Kunden sind sehr viel digitaler unterwegs und nutzen deutlich stärker unsere Online-Services,“ berichtet Dennis Blomeyer und ergänzt: „Die Anzahl der persönlichen Serviceleistungen ist daher rückläufig. Die Abwicklung der alltäglichen Bankgeschäfte ist digital einfach und schnell und wird immer selbstverständlicher.“
Einen großen Mehrwert – gerade in Zeiten von Corona – bietet die persönliche Beratung per Video oder Telefon. Damit sparen Kunden Zeit und haben trotzdem die Möglichkeit für ein Gespräch mit ihrem persönlichen Berater. Dieses zusätzliche Beratungsangebot nutzten im vergangenen Jahr immer mehr Kunden der Volksbank Halle. Das Interesse an persönlicher Beratung ist ungebrochen hoch und so wurden auch viele Gespräche vor Ort in der Bankfiliale geführt. „Dabei hatte der Schutz der Gesundheit von Kundinnen und Kunden sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern oberste Priorität“, betont Blomeyer. Zu Beginn der Pandemie wurde ein Notfallteam in der Bank implementiert, dass bis heute das Infektionsgeschehen beobachtet, Maßnahmen empfiehlt und umsetzt.
Das im Jahr 2021 weiterentwickelte KundenDialogCenter wird rege genutzt: 300 Kundenkontakte pro Tag bearbeitet das 11-köpfige Team per Telefon, Chat, WhatsApp oder E-Mail. Immer beliebter wird das Mobile-Banking. So stieg die Anzahl der Aktionen in der VR-BankingApp erstmals über der Anzahl der Online-Banking-Aktionen. Im Kartengeschäft ist ein eindeutiger Trend zum kontaktlosen Bezahlen erkennbar.
Stabile Ertragslage
Mit einem Bilanzgewinn von ca. 1 Mio. Euro bleibt die Ertragslage auf dem Niveau der Vorjahre. „Wir nehmen unsere Zukunft selbst in die Hand und gehen selbstbewusst unseren Weg. Dabei hat die Förderung unserer Mitglieder und der Erhalt unserer Eigenständigkeit oberste Priorität,“ sagt Harald Herkströter und macht damit deutlich, dass die Volksbank Halle keine Fusionsabsichten hegt.
Unsere Verantwortung für die Region
67.000 Euro hat die Volksbank Halle im Jahr 2021 für die Förderung von Kultur, Bildung, Sport, Freizeit und soziale Projekte in Halle, Borgholzhausen, Werther und Dissen bereitgestellt. Die Gelder stammen aus Eigenmitteln sowie den Erlösen aus dem Gewinnsparverein. Nach sechs erfolgreichen Jahren Förderprogramm „Gemeinsam stark“ geht die Volksbank Halle ab sofort neue Wege der Unterstützung und startet mit dem sehr erfolgreichen Crowdfunding-Portal „Viele schaffen mehr“ für gemeinnützige Projekte im Geschäftsgebiet. Auf der Plattform präsentieren Einrichtungen, Initiativen und Vereine Projektideen. Interessierte können dann für ihr Lieblingsprojekt spenden und die Umsetzung ermöglichen. Die Volksbank Halle verdoppelt bis zum Erreichen der Finanzierungshöhe jede Spende ab 5 Euro bis zu einem Betrag von 50 Euro einmalig pro Unterstützer und bis der Spendentopf leer ist.
Ausblick
„Wir bleiben zuversichtlich. In einer herausfordernden Zeit haben wir bewiesen, dass wir zupacken können,“ sagt Harald Herkströter. „Unser Marktgebiet bietet langfristig gute Wachstumschancen. Wir werden gegen den Trend in Personal investieren und bauen auf ein profitables und gesundes Kreditwachstum.“ Dennis Blomeyer verweist auf die zunehmenden regulatorischen Anforderungen der Bankenaufsicht: „Weiterhin ist es unerlässlich, alle verfügbaren Potenziale zur Effizienzsteigerung, Kostensenkung und Ergebnisstabilisierung konsequent zu nutzen. Die aktuelle Kosten- und Ertragsrelation (CIR) von aktuell knapp 65 Prozent gilt es dabei weiter zu verbessern. Wir können aus einer Position der Stärke handeln und wollen für unsere Mitglieder und Kundinnen und Kunden relevant und wirtschaftlich erfolgreich bleiben.“ Neben der strategischen Weiterentwicklung des Geschäftsmodells und der Erweiterung digitaler Bankgeschäfte, gehört auch die Intensivierung des Nachhaltigkeitsmanagements zum Zukunftsplan der Volksbank Halle.